Vor der Einführung von Fischdampfern beschränkte sich die Fischerei vor allem auf die Küsten- und Binnenfischerei durch Segelschiffe. 1885 leitete der Geestemünder (heute: Bremerhaven) Fischgroßhändler Friedrich C. Busse durch den Bau des eisernen Fischdampfers „SAGITTA“ die industrielle Hochseefischerei in Deutschland ein. Am 7. Februar 1885 lief die „SAGITTA“ zu ihrer ersten Fangreise aus. Der erste deutsche Fischdampfer hatte eine Länge von 33,14 Metern, eine Breite von 6,38 Metern und einen Tiefgang von 3,47 Metern.
Bereits 1895 gab es eine einschneidende Veränderung in der Fangtechnik. Nach englischem Vorbild führten die deutschen Fischdampfer das Scherbrettnetz ein, das die bis dahin gängige Baumkurre ablöste. Durch diese Entwicklung wurde in der deutschen Hochseefischerei die Bezeichnung „Trawler“ für die Fischdampfer geläufig. Auf den Seitentrawlern wurde das Schleppnetz über eine Seite des Schanzkleides eingeholt.
Der Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 machte den Aufstieg der deutschen Hochseefischerei mit einem Schlag zunichte. Aufgrund der Kriegshandlungen konnten deutsche Trawler die ertragreichen Fanggründe vor Island, Grönland und in der Barentssee nicht mehr anlaufen. Zahlreiche Hochseefischer wurden zum Kriegsdienst einberufen und standen der Fangflotte nicht mehr zur Verfügung. Aufgrund des Kriegsleistungsgesetzes wurden insgesamt 111 Fischdampfer von der Kaiserlichen Kriegsmarine eingezogen.
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